Der
Wille Gottes und die Freiheit des Handelns Unsere Freiheitserfahrung müssen wir nicht aus religiösen Motiven wegdiskutieren oder verdächtigen. Sie ist Realität. Wir selbst handeln, und in keiner Weise Gott an unserer Stelle. Wir handeln in voller Verantwortung aufgrund der uns zugewachsenen Fähigkeiten physischer, psychischer und geistiger Art im Rahmen der Gemeinschaftsbeziehungen, in denen wir leben und unter den Einschränkungen und Belastungen, die wir nicht vermeiden können. Gott tritt nicht mit der Freiheit des Menschen in Konkurrenz, sondern er begründet sie. Das erklärt Thomas von Aquin ganz einfach: Gott hat den menschlichen Willen als geistiges Strebevermögen unendlich auf das Gute, auf das Glück hin geöffnet. Nur eine Wirklichkeit kann den unendlichen Hunger des Strebens nach dem Guten stillen, die Begegnung mit dem unendlichen Guten selber, mit Gott. Daraus folgt, gegenüber allem endlichen Gut, und wäre es das höchste irdische Glück, ist der Mensch frei. Er kann es wollen, er kann darauf verzichten, einfach deswegen, weil es nicht das unendliche Gut ist, das den Willen total anzieht. Das paradoxe Ergebnis ist also: Menschliche Freiheit ist und vollzieht sich nur in der Bindung an Gott. Ohne diese Bindung verschwendet sich die Freiheit an ein endliches, ein begrenztes Gut und letztlich an den Menschen selbst. |
Die
Wirklichkeit Gottes in der Wirtschaft Parameter
der heraldischen Gestaltungsfreiheit Urquell
heraldischer Kraft: Die letzte Hoffnung »Es gibt eine
Kraft aus der Ewigkeit,« schreibt die heilige Hildegard, »und
die ist grün.« Durch »Grünkraft« wird Leben
erst möglich und sie tritt deshalb überall dort auf, wo es prinzipiell
um Leben geht. Nicht nur in den Pflanzen und natürlichen Elementen,
sondern auch im Wesen des Menschen. Sogar das Blut hat für die Heraldik
solche Grünkraft. Es ist in diesem symbolischen Verständnis
also durchaus grün, genauso wie die Zeugungskraft des Mannes Vertilitas
und die Gebärfähigkeit der Frau. Kurzum, die Grünkraft
ist jene Kraft Gottes, mit Hilfe derer er Leben erzeugt und erhält.
In dem Grün, übrigens auch eine Lieblingsfarbe für die
Kleidung der Engel bei Hildegard, in diesem Grün gibt sich die Verbundenheit
der Menschen mit ihrem Schöpfer zu erkennen. Der schöpfungsgemäße
Umgang mit Luft, Wasser, Pflanzen, Getier und Erde, in Harmonie mit einem
Stück Natur zu sein, ist die Quelle heraldischer Sanitas und nicht
nur ökologisches Anliegen, sondern theologisches Gebot. |