Terre Sainte: Ruheplatz der Helden

non nobis non nobis domine sed nomini tui ad gloriam

Die Zeitzeugen: Peter der Einsiedler - Anna Commena - Robert der Mönch - Fulcher von Chartres
Frutolf von Michelsberg - Albert von Aachen - Ekkehard von Aura - Bernold von Konstanz

Top Management - Etage der Helden
Der Heldenweg des Mannes ist nach neuer Philologie ein Entwicklungsprozeß zu körperlicher und geistiger Superiorität. Heraldisches Leben in der Tradition des Rittertums führt über dieses Ziel hinaus. Ritterliche Erziehung stärkt den Mut, stählt den Willen und die physische Kraft als Voraussetzung rechten Tuns und klarer Erkenntnis, gibt aber Regeln auf, fordert Demut und entwickelt das Schauen mit der Seele, die Fähigkeit zur Vision. »Schaust Du Deine Visionen als Traum im Schlaf oder wach in Verzückung?« Diese Frage wurde Hildegard von Bingen gestellt und sie schrieb: »Die Gesichte, die ich schaue, empfange ich nicht in traumhaften Zuständen, nicht im Schlaf oder in Geistesgestörtheit, nicht mit den Augen des Körpers oder den Ohren des äußeren Menschen und nicht an abgelegenen Orten, sondern wachend, besonnen und mit klarem Geiste, mit den Augen und Ohren des inneren Menschen.« Eine erstaunliche Nüchternheit spricht aus diesen Zeilen gerade einer Frau; von Entrückung keine Spur, auch nicht von Ekstase, wofür das Mittelalter in Verdacht steht.

Heraldisches Management? Wir leben nach der Aufklärung
Die Aufklärung, die Kant als »Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit« definiert hat, steht dem vierten Kreuzzug in Nichts nach. Sie beginnt mit den Greueln der französischen Revolution, setzt sich fort mit Napoleon, der Europa in Blut ersäufte, der Russischen Revolution, der nationalsozialistischen Revolution, der chinesischen Revolution und jedem neuzeitlichen Massengemetzel, wo für Ideologie Fahnen geschwungen werden. Ihre Mutter und ihr Sproß, beide »Vernunft« genannt, haben sich spätestens mit Lenin, Stalin, Hitler und Mao ins Totenbett gelegt. Nietsches düstere Proklamation, das Ende der Metaphysik (und damit auch jeder Vernunft) und der Tod Gottes (und damit jeglicher Sinnhaftigkeit), sind dunkle Wirklichkeit am geistigen Himmel des Abendlandes.
Die Aufklärung ist an ihren Früchten verdorrt. Was bleibt, ist ihre wahnhafte Kraft, die auch ohne Vernunft funktioniert: die Emanzipation.Was ursprünglich Emanzipation von Gott war, ist nun, da Gott für tot erklärt worden ist, die Emanzipation eines Jeden von Allem und Jedem, die Befreiung auch von Restbindungen wie Ehe, Familie, Schule, Nation, die in Wirklichkeit nur Ordnungs- und Orientierungsstrukturen und keine Herrschaftsstrukturen sind. Diese Antinomie wird angepriesen als Aufbruch in ein »New Age«, als »Paradise now and here« oder gar »Befreiungstheologie«.

Gebetbuch oder Grundbuch? Das Umfeld des ritterlichen Managers
Folgerichtig verkommt auch die Ökonomie der »offenen Gesellschaft« zur moralfreien Zone, in der nur falsches oder richtiges Wirtschaften zählt. Gut und Böse werden nicht gehandelt auf einem Markt, der nur zählen und messen möchte. Es wird gewogen, statt geurteilt, angegriffen und verteidigt statt gearbeitet. Vor die Maxime der Beseitigung von Armut und Not der Massen tritt die effiziente Steigerung des Wohlstands Einzelner. Den sozialen Ausgleich übernehmen Außenseiter, ein geldsaugendes und geldspeiendes Heer von Bürokraten und Funktionären, angezogen von der machtschaffenden und machterhaltenden Kraft des Umverteilens.

Bedarf es einer Apokalypse, um die Moral des Gemeinwesens Wirtschaft wieder auf die schlichte Wahrheit und Notwendigkeit zu reduzieren:
1. Wer exponiert sein will, muß dienen.
2. Wer etwas haben möchte, muß es sich erarbeiten.
3. Fortschritt, Kultur und Humanität sind der Wirtschaft immanent, wenn ihre Führer ganzheitlich denken und ethisch verpflichtet sind.

Fortsetzung