Protokoll
zur Sendung Leporello in ORF 1 |
Das Wappen ist
nobel, elitär, adelt, verleiht Autorität. In den Chefetagen
der Unternehmen sollten ganz bewußt persönliche Wappen geführt
werden. Alle Menschen in exponierter Stellung, die sich überfordert
und ausgebrannt fühlen, sollten nicht nur den Mediziner konsultieren,
sondern mit der Motivationslehre und den seelischen Heilmitteln des Rittertums
bekannt werden. Für den Anfang sollten sie ein persönliches
Wappen für sich nutzen. Sensibilität vorausgesetzt, werden sie
eine Läuterung finden, deren Energie sie an ihre Organisation oder
ihr Unternehmen weitergeben. Jedes Corps und jede Führungshierarchie
läßt sich, nach 800-jährigen Regeln, durch Symbolkraft
ausrichten, reinigen und motivieren. Die Begriffe Familienwappen und Bürgerwappen schaden dem Verständnis der Heraldik. Sie stammen aus dem Wörterbuch der Genealogen und treten oftmals in obskure Beziehungen. Nur wenige Adels- und Kurienwappen des Gottesgnadentums besitzen Ewigkeitswert. Die elementare Heraldik kennt darüber hinaus keine Ewigkeit oder Erblichkeit von Wappen, sondern zieht altgeführte Schilde allenfalls als Patenwappen heran. Historische Wappen sind Sterbebildchen unserer Vorfahren. |
Das
wieder in Mode gekommene Bemühen um vagen adeligen oder bourgoisen
Konnex ist Suche nach Patina und heraldisch zu belächeln. Omnia erzeugt
daher keine Familienwappen, sondern das Insigne Generis, das
Wappen als individuellen Gegenstand, Abbild der Kraft, der Talente, Tugenden
und Intentionen einer Persönlichkeit und ihrer Nähe zur Glorie.
Gerade dieser Individualität entstammen ja auch die Wappenbäume
der alten Geschlechter. Der Ritter zog mit leerem Schild aus, bewies Stärke
und Ehrhaftigkeit im Turnier, dann erfolgte das Ameublement, das Einrichten
von Schild und Wappen durch den Fahnenherold. Das heraldische Emblem symbolisiert die Ehre, den sogenannten guten Namen einer Person oder eines Unternehmens und wird dem Gefolge, also der Familie, Kundschaft oder Belegschaft schützend, integrierend und motivierend vorgehalten. Es wirkt aber auch nach innen zur Selbstfindung und zum Erhalt der Selbstähnlichkeit seines Trägers. |
Da sich der Herold in Symbolen ausdrückt, also auch konkrete Gegenstände schafft, wie Wappenbilder, Skulpturen, Stickereien, Wappenröcke, Fahnen, Petschafte, Gold- und Steinschmuck, ist er auf die Mitwirkung von Kunsthandwerkern angewiesen. Besonders beansprucht wird der Glyptiker, seine Miniaturen, der Siegelring, Bullamanica und Cyclamor, sind nicht nur repräsentativer Herrenschmuck und Talisman, sie strahlen Ehre und Würde Ihres Trägers nach innen und außen und bewachen die Identität seiner Entscheidungen und Handlungsweisen. |