Markenzeichen der Fachjuweliere für Siegelschmuck

Auf der Suche nach der Mystik im heraldischen Schmuck.
Vom Kult um den Zeitmesser abgesehen, hat sich das Schmuckbedürfnis des Mannes stark zurückgebildet. Nur der heraldische Schmuck verteidigt sein Privileg in der Oberschicht der Gesellschaft und behält eine rätselhaft distinguierte, maskuline Ausstrahlung. Fragen wir nach den Hintergründen!

Die Glorie des Wappens.
Das Wappen oder Siegel ist ein persönlicher Gegenstand und Ausdruck der sozialen Vorrangstellung eines Menschen. Ein über den Sprachgebrauch hinausgehendes Mittel, Tugenden, Talente, Werke und Ambitionen dieses Menschen darzustellen und ihm gleichzeitig Ehre zu erweisen. Ein Schaufenster der Eitelkeit gewiß, aber auch Manifestation der Demut, denn menschliche Superiorität ist stets auch Reflex der Glorie. Es sei an die Devise der Tempelritter erinnert: „Non nobis, non Nobis Domine sed nomini tui ad gloriam“.

Das Insigne Generis als Teil des Namens.
Das Schild der Noblesse kann man nicht kaufen und gegenständlich besitzen. Es bedarf einer inneren Legitimation, ohne diese fällt es von seinem Träger ab. Ein Wappen führt der großmütige, freie Mann, versehen mit Geist, Mut und Kraft, geleitet von dem Willen zur Redlichkeit, der tugendhafte Mensch im etymologischen Sinne. Das Symbol tritt neben seinen Namen und reflektiert den sogenannten „guten Namen“. Das Wappen repräsentiert den wichtigsten Teil dieses Namens, seinen moralischen und geistigen Wert und lädt den Träger ein, sich und seinen Vorsätzen treu zu bleiben.

Das Wappen als mystische Sprache.
Die Sprache des Wappens ist aus der Mystik geboren. Sie ist die einfallsreichste, aber auch die schwierigste von allen, eine subtile Geistessprache mit eigener Syntax, Grammatik und Orthographie. Ihr Jargon der Sinnbilder ist mit Buchstaben nicht zu fassen. Er bildet den Grund der diplomatischen Sendung, die den Herolden anvertraut ist. Man könnte sagen, sie überbringen Schwingungen, geheftet aus kosmischen und metaphysischen Botschaften.

Die Strahlung der immerwährenden Materie.
Gold ist das Symbol der Wiedergeburt, des erwachenden Bewußtseins nach dem Untergang der profanen Welt. Das unzerstörbare Metall symbolisiert das Zentrum des spirituellen Daseins, die Befreiung des Seienden von der Last der Vergänglichkeit zur Unendlichkeit. Gold symbolisiert die Sonne, das Sternbild Löwe, den Gott Appollo, das Element Licht-Äther, das sanguinische Temperament, das Talent der Willenskraft und das Sephiroth der Schönheit. Gold wirkt durch seine Herkunft stark erdend, ihm wird zugeschrieben, in Verbindung mit Edelsteinen, deren Strahlung zu verstärken.

Die Übernahme eines Wappens sollte mit fröhlichem Festum gefeiert werden.
Siegelschmuck mit Steinplatte

Harmonisierung der Aura durch Edelsteine.
Die Edelsteine, kristalline Kinder des Lichts, vom Menschen aus der Dunkelheit befreit, tragen seit jeher den Schleier des geheimnisvollen, überirdischen, so als Geburtsstein, Amulett, Talisman und mystisches Element von Mitra und Krone. Insbesondere den heraldischen Steinen der Quarzfamilie wird harmonisierende Wirkung nachgesagt. Ihre wundersame, mikrokristalline Morphologie eröffnet ein Kapitel aus dem „Buche der Natur“. Eine inspirative Sonderstellung hat der Heliotrop, in dessen roten Einlagerungen mystische Blutstrophen Christi erkannt werden.
Die geistreale Energie des Steins verstärkt sicherlich die Ausstrahlung seines Intaglios Wappen auf die Haltung und Noblesse des Trägers. Der kunstvoll bearbeitete Stein ist eitel. Er liebt es, von ganzem Herzen bewundert zu werden. Man sollte ihn deshalb mit freudigem Sypathikus auswählen oder als Gabe eines lieben Menschen empfangen.

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Das Wappengeschmeide verteidigt seinen Wert.
Kein vergleichbarer Wertgegenstand versteht es besser, sich Modeeinflüssen und der Inflationierung durch Mengenfertigung zu entziehen.
Nachdem der Herold ein einmaliges Motiv geschaffen hat oder ein altgeführtes Wappen vorliegt, ist der Weg  eines Miniaturen-Kunstwerks vorgezeichnet, das in seiner Komposition für einen besonderen Menschen bestimmt ist.
Die Steinfamilien Achat, Calcedon, Lasurit, sind mikrokristalline, körnige Aggregate, die splittrig brechen. Ihre Verarbeitung ist eine Herausforderung an den Goldschmied. Er wird den Siegelring niemals treiben, sondern als Einzelstück maßgenau vorbereiten, massiv verböden, den Stein kunstvoll fassen und für Schliff und Politur nivellieren. Die Steinschleifer liefern den paßgenauen Tafelstein, mühevoll gewonnen aus dem Konglomerat, in gewünschter Schlifform und erlesener Struktur der Mineraleinschlüsse und Strichfarben.
Die individuelle Konsistenz der Steine und die Einmaligkeit des Wappenmotivs erfordern als Ultimo der Wertschöpfung, die Handarbeit der Glyptiker. Ihre intovertierende Kunst der Miniatur ist nur wenigen Menschen geläufig. In ihren stillen Werkstätten verlieren sie sich an die Faszination ihrer Werkstücke und die tiefgründende Ästhetik des Wappens, tradiert durch ihre Hand.

Wappenseminar im Belcour Salzburg

Heraldik und Gesellschaft zum Millenium ihrer Beziehung.
Die großen Symbole, geboren aus der Geisteshaltung des Rittertms, wurden im Feudalismus zu Allegorien des Prunks und Insignien eines sozialen Privilegs pervertiert. Ist neuzeitlich nun die letzte Etappe ihres Degenerierungsprozesses erreicht, Firmenlogo, Warenzeichen oder prestigeträchtige Schmuckobjekte für Konsumenten zu sein? Ein Heer von Dilettanten beschäftigt sich mit Genealogie, erzeugt naive Patina und das Dublee einer unverstandenen Heraldik. Sie fallen nicht auf in einer Gesellschaft, die gewohnt ist, mit Traditionen destruktiv umzugehen. Dieser Trend wird gerade jetzt durch neue politische, wirtschaftliche und soziale Sachzwänge angehalten. Am Ende des Bremsstreifens könnte sich der Verfall traditioneller Werte als bloße Revision einer Rangordnung erweisen, als zwangsläufige Folge der Versachlichung unserer Welt. In der Tat sind viele Menschen dabei, das artifizielle Leben nach Lifestyles umzudrehen, zutage tritt eine tiefe Sehnsucht nach Bewußtseinserweiterung, Spiritualität, sozialer Einordnung und Selbstfindung gerade in der hohen Tradition der ritterlichen Heraldik.

Die Mission des Herolds 2007.
Auch Jünger der Heraldik werden die Welt nicht abrupt verändern und besonders nicht deren Verhältnis zum Schöpfer. Aber wir bestitzen unsere Berufung, unser Handwerk und die Gnade der Kreativität. Wir erschaffen Dinge von Wert, die über den oberflächlichen Nutzen hinaus Gehalt besitzen und Wirkung zeigen. Der Herold wird seine Leistung auch verkaufen müssen, doch er verschenkt subkutan einen mystischen Kosmos: Werte des Rittertums als spirituelle Wegzeichen für exponierte Menschen unserer versachlichten Gesellschaft. Durch diese Mission wird die Sinngebung des heraldischen Schmucks und ein authentisches Leben der heraldischen Symbole erhalten, getreu ihren originären Quellen und am Ende eines Erinnerungsprozesses wohl auch im Bewußtsein ihrer geheiligten Dimension.